Ein Logo ist oft das Erste, was Menschen mit einer Marke verbinden. Es ist ein Symbol, das Identität, Werte und Visionen eines Unternehmens auf den Punkt bringt – es ist das, was die Menschen im Gedächtnis behalten. Doch hinter einem erfolgreichen Logo steht immer ein talentierter und erfahrener Designer. Aber was genau zeichnet einen guten Logo-Designer aus? In diesem Journal-Beitrag beleuchten wir die entscheidenden Eigenschaften, Fähigkeiten und Prinzipien, die einen Logo-Designer von der Masse abheben, sodass es Dir anhand dieser Kriterien leicht fällt, den für Dich und Dein Vorhaben besten Logo Designer zu finden. Am Ende des Beitrags wirst Du selber entscheiden können, wer für Dich Dein bester Logo Designer ist oder aber es werden soll.
1. Das Verständnis für Markenidentität
Ein guter Logo Designer beginnt seine Arbeit nicht mit dem Zeichnen oder Experimentieren mit Formen, sondern mit Recherche. Er versteht, dass jedes Unternehmen einzigartig ist und dass ein Logo diese Einzigartigkeit widerspiegeln muss. Dazu gehört es, die Marke zu analysieren: Was sind ihre Werte, was ihre Stärken und mögliche Schwächen? Wer ist die Zielgruppe? Wie positioniert sie sich im Vergleich zur Konkurrenz?
Anekdote: Das Nike-Swoosh
Ein Paradebeispiel für ein tiefes Verständnis von Markenidentität ist das berühmte Nike-Logo. Carolyn Davidson, die Designerin des Swoosh, schuf das Logo mit der Absicht, Bewegung und Geschwindigkeit zu symbolisieren – perfekt für eine Marke, die Sport und Leistung repräsentiert. Obwohl sie damals nur 35 Dollar für ihre Arbeit erhielt, wurde dieses einfache Design zu einem der bekanntesten Logos der Welt. Nike hat das Honorar nachträglich korrigiert und ihr bei Marktdurchbruch des Unternehmens im Jahre 1983 ein Aktienpaket von 500 Aktien überlassen.
2. Kreativität gepaart mit Originalität begründet Individualität
Die Natur macht es vor. Wenn sie - vereinfacht gesagt - vor einem neuen Problem steht, probiert sie radikal und ohne Rücksicht auf Verluste aus. Sie wird kreativ. Kreativität ist das Finden von neuen Lösungen für bekannte oder unbekannte Probleme ("Problem" ist hier natürlich weit gefasst zu verstehen). Und genau an diesem Punkt befindet sich ein Logo Designer, wenn er vor einem neuen Projekt steht und für den Auftraggeber sein "Problem" lösen soll. Kreativität ist das Herzstück eines jeden Designers und Design-Prozesses. Doch im Logo-Design geht es nicht nur darum, etwas Schönes zu schaffen – es muss auch originell sein und eine Botschaft transportieren. Ein gutes Logo hebt sich von der Masse ab, erzählt eine Geschichte und bleibt dadurch und somit im Gedächtnis.
Beispiel: FedEx
Das FedEx-Logo ist ein Meisterwerk der Kreativität und subtilen Gestaltung. Auf den ersten Blick scheint es einfach – doch zwischen dem „E“ und dem „x“ versteckt sich im negativen Bereich ein Pfeil, der Geschwindigkeit sowie Präzision und damit die Funktion und Qualität des Unternehmens als Logistik-Partner symbolisiert. Dieses kleine jedoch clevere Detail zeigt, wie wichtig es ist, über den Tellerrand hinauszudenken.
Beispiel: Apple
Das Apple Logo ist weltweit bekannt und die meisten Menschen kennen es. Ein kleiner - bis auf den Biss - symmetrisch gehaltener Apfel, mit einem einzelnen Blatt über seiner Oberseite. Der Apfel ist dabei ein "Überbleibsel" des aller ersten und ursprünglichen Apple Logos, das Isaac Newton sitzend an einem Apfelbaum zeigt und über ihm hängt der Apfel, der sodann fallen wird, was Isaac Newton dazu verleitet sich die Frage zu stellen, warum er nicht nach oben oder seitwärts "fällt". Damit wurde das Geheimnis der Schwerkraft entdeckt. Apple verweist mit dieser bildhaften Botschaft, die damals genau genommen noch kein Logo war, auf Fortschritt und Innovation durch Neugier und Forschung.
Von der damals komplexen Darstellung ist heute der Apfel übrig geblieben. Allerdings nicht irgendwie: Warum hat der Apfel einen Biss an seiner rechten oberen Seite? Zum einen gibt der Biss eine Größenrelation, da es sich ansonsten, rein optisch und ohne den Biss, auch um die Form einer Kirsche handeln könnte. Zum anderen heißt "Biss" auf englisch "bite" was homophon zum Wort "Byte", der kleinsten Einheit eines bestimmten technischen Systems ist, und somit erneut auf Technik und Fortschritt hindeutet. Zudem bildet die das Logo umgebende, vorgestellte Form annäherungsweise ein Quadrat, sodass es in seiner Darstellbarkeit gegenüber verschiedenen Formaten (Querformat, Hochformat) eine gewisse Neutralität beibehält, selbst "immun" ist gegen großartige Änderungen des Formats und Mediums auf dem es abgebildet ist und somit nicht auf ein bestimmtes zugrundeliegendes Format angewiesen ist.
Beispiel: Amazon
Auch das Amazon Logo beinhaltet eine, wenngleich kleinere, Botschaft. Unterhalb des Amazon-Schriftzuges liegt ein kleiner Pfeil, der zumeist als lächelnder Mund oder Smiley erkannt wird. Das ist das eine. Bei "genauerer" Betrachtung fällt jedoch auf, dass der Pfeil beim "A" von Amazon beginnt und beim "z" endet. Das soll die Botschaft "Angebote von A bis Z" vermitteln.
Beispiel: Toblerone
Viele Menschen ist der inzwischen ikonische Schriftzug von Toblerone bekannt. Nicht so viele hingegen haben den Berg, das Matterhorn, einmal genauer betrachtet. Auch hier liegt im negativen Raum, also demjenigen, der durch die angrenzenden Farbfelder definiert ist, eine subtile Botschaft. Zu erkennen ist hier ein auf zwei Beinen stehender, aufgerichteter Bär. Er ist eine Anspielung auf die Stadt Bern in der Schweiz, die auch als Stadt der Bären bekannt und zugleich Sitz von Toblerone ist.
3. Einfachheit als Schlüssel zum Erfolg
„Weniger ist mehr“ – dieser Grundsatz gilt insbesondere im Logo-Design. Ein gutes Logo ist einfach genug, um auf den ersten Blick erkennbar zu sein, aber dennoch durchdacht und aussagekräftig.
Warum Einfachheit wichtig ist:
Ein einfaches Design ist leichter zu merken. Menschen sind von Natur aus so veranlagt, Energie zu sparen. Unser prähistorisches Denkorgan hat sich noch nicht daran gewöhnt, dass die nächste Energiequelle zuhause im Kühlschrank liegt. Daher vermeiden Menschen unbewusst nicht nur körperliche Anstrengung (Sprichwörtlich: Den inneren Schweinehund überwinden können), sondern natürlich auch mentale. Insofern ist es mehr als nur ratsam, seine Botschaft so einfach und klar wie möglich zu "formulieren" oder auszugestalten, damit sie einen größtmöglichen Kreis an Adressaten erreichen kann.
Das Logo Design funktioniert auf verschiedenen Medien (von Visitenkarten bis hin zu riesigen Plakatwänden, vom Desktop PC bis hin zum Smartphone).
Es bleibt zeitlos.
Beispiel: Apple
Das Apple-Logo ist ein Paradebeispiel für Einfachheit. Die ikonische Silhouette eines angebissenen Apfels ist sofort erkennbar und universell verständlich – unabhängig von Sprache oder Kultur.
Beispiel: Deutsche Bank
Das Logo der Deutschen Bank (Ein gerahmtes Quadrat in dessen Inneren ein "Strich" im 45 Grad Winkel von unten links nach oben rechts verläuft) ist ebenfalls ein ikonisches Beispiel für Einfachheit und Klarheit. Dabei transportiert es zudem die Botschaft "Aufstieg in einem sicheren Umfeld".
4. Technisches Know-how
Ein guter Logo-Designer muss nicht nur kreativ sein, sondern auch über technisches Wissen verfügen. Die Beherrschung von Grafiksoftware wie Adobe Illustrator, Affinity Design oder Figma ist unerlässlich, um professionelle Ergebnisse zu erzielen.
Wichtige technische Aspekte:
Logos sollten in Vektorformaten erstellt werden (z. B. .ai oder .svg), um Skalierbarkeit ohne Qualitätsverlust zu gewährleisten.
Farbprofile (CMYK für Druck und RGB für digitale Medien) müssen korrekt eingestellt sein.
Das Design sollte in Schwarz-Weiß (also monochrom) genauso gut funktionieren wie in Farbe.
Anekdote: Der London 2012 "Skandal"
Das Logo der Olympischen Spiele 2012 in London sorgte für Kontroversen – nicht nur wegen seines Designs, sondern auch wegen technischer Probleme. Die komplexe Form war schwer skalierbar und führte dazu, dass es auf kleineren Formaten unleserlich wurde – ein Fehler, den ein erfahrener Designer hätte vermeiden können. Zudem führte seine hybride Form der Abstraktion (die Formen des Logos stellen abstrakt die Zahlen 2012 dar) zu diversen Interpretationen der Abbildung. So beschrieb "The Guardian" das Logo als „Lisa Simpson, die London einen Blowjob gibt“ ("...And, who could possibly disagree? Surely not those who have likened the image to cartoon character, Lisa Simpson, giving London a blow job. Oh dear. I'm sorry. But, it does look like that. And who, even the cleanest minded among us, is going to think anything else now?"), während andere sich an ein „verzerrtes Hakenkreuz“ erinnert fühlten.
5. Wahrnehmungspsychologie und Psychologie von Farben und Formen
Farben und Formen sind mächtige Werkzeuge im Designprozess. Sie beeinflussen die Wahrnehmung eines Logos und wecken unbewusst bestimmte Emotionen. Ein guter Logo Designer hat Erfahrung und Expertise im Umgang mit Formen und Farben und weiß sie richtig einzusetzen.
Farbpsychologie im kurzen Überblick:
Blau: Vertrauen und Stabilität (z. B. Facebook, PayPal oder LinkedIn).
Rot: Energie und Leidenschaft (z. B. Coca-Cola, Alphabet oder Adobe).
Grün: Natur und Nachhaltigkeit (z. B. Starbucks, Shopify oder Heidelberg Materials).
Beispiel: McDonald’s Gelb-Rot-Kombination
Die Farben Gelb und Rot wurden bewusst gewählt: Rot regt den Appetit an, während Gelb Fröhlichkeit symbolisiert – eine perfekte Kombination für eine Fast-Food-Kette.
Formen im kurzen Überblick:
Geometrische Formen beeinflussen, wie eine Marke wahrgenommen wird. Kreise stehen für Gemeinschaft und Harmonie (z. B. das Audi-Logo), während Dreiecke Dynamik und Innovation symbolisieren (z. B. das Logo von Adidas) und eckige Formen Stabilität vermitteln (z.B. das Logo der Deutschen Bank oder IBM).
Audi: Die vier Ringe stehen für Einheit und Kooperation, da sie die Fusion der vier ursprünglichen Marken darstellen – ein Beispiel für den Einsatz von Kreisen zur Vermittlung von Harmonie.
Adidas: Die drei schrägen Streifen bilden ein Dreieck, das an einen Berg erinnert – ein Symbol für Herausforderungen und Zielstrebigkeit.
Deutsche Bank: Das Quadrat mit dem in ihm befindlichen aufsteigenden Strich von links unten nach rechts oben vermittelt Wachstum in einem sicheren Umfeld.
6. Kommunikationsfähigkeit
Ein exzellenter Designer arbeitet nicht isoliert – er kommuniziert aktiv mit seinen Kunden oder Teams. Er hört aufmerksam zu, stellt Fragen und übersetzt die Bedürfnisse des Kunden in visuelle Konzepte.
Tipps für eine gute Kommunikation:
Regelmäßiges Feedback einholen.
Entwürfe präsentieren und erklären können.
Kunden durch den kreativen Prozess führen.
Anekdote: Paul Rand und Steve Jobs
Als Steve Jobs Paul Rand beauftragte, das Logo für NeXT zu entwerfen, fragte er Rand nach mehreren Vorschlägen zur Auswahl. Rand antwortete selbstbewusst: „Ich werde dir keine Auswahl geben; ich werde dir die richtige Lösung geben.“ ("I asked him if he would come up with a few options, and he said, 'No, I will solve your problem for you and you will pay me. You don't have to use the solution. If you want options go talk to other people.'") Diese Klarheit in der Kommunikation führte dazu, dass Jobs ihm vertraute – das Ergebnis war ein ikonisches Design.
7. Liebe zum Detail
„Die Details sind nicht die Details; sie machen das Design.“ – Charles Eames
Ein guter Designer achtet auf jedes kleinste Element seines Logos: von der Typografie bis hin zur Platzierung einzelner Linien oder Symbole.
Beispiel: Google’s Schriftartwechsel
Als Google 2015 sein neues Logo vorstellte, wirkte es auf den ersten Blick kaum verändert – doch die subtile Änderung der Schriftart machte das Design moderner und lesbarer auf digitalen Plattformen.
Ein guter Logo Designer nutzt diese Kenntnisse, um Deine Botschaft in einem Design zu verwirklichen und zu transportieren. Sein Portfolio gibt Aufschluss über seine Fähigkeiten. Ein geübtes Auge und die Vernarrtheit zum Detail sind unablässige Voraussetzungen, um diese Fähigkeiten nicht nur zu erkennen sondern auch umsetzen zu können.
8. Zeitlosigkeit statt Trends
Retro Modernism, Gradient Designs, Maximalismus, Brutalismus, Fluid Typography, Flat Design, 3D Design, etc... Trends kommen und gehen – ein gutes Logo bleibt bestehen. Ein erfahrener Designer schafft Designs, die auch nach Jahrzehnten noch relevant sind und ein häufiger Begleiter oder Akteur ist dabei der Minimalismus. Dabei ist der Minimalismus die Reduktion der Botschaft auf das wesentlich Notwendigste unter Beibehaltung der maximalen Funktionalität zur Begründung von (visueller) Individualität und Identität.
Beispiel: Coca-Cola
Das Coca-Cola-Logo hat seit seiner Einführung im Jahr 1887 nur minimale Änderungen erfahren – ein Beweis dafür, dass gutes Design immer Bestand hat und damit ikonisch und zeitlos ist.
Beispiel: Lacoste
Das ganz ursprüngliche Logo war detaillierter gestaltet als die heutige Version. Im Laufe der Jahre wurde das Design vereinfacht: Das Krokodil erhielt eine grüne Farbe mit weißen Akzenten und einem roten Maul. Diese Modernisierungen sorgten dafür, dass das Logo zeitlos blieb und seine Wiedererkennbarkeit beibehielt. Trotz kleiner Anpassungen blieb das Krokodil stets das zentrale Element des Markenauftritts.
Beispiel: Deutsche Bank
Die Deutsche Bank erhielt 1974 ein zeitloses, global verständliches Symbol, das sich klar von traditionellen Banklogos abhebt. Das Logo, der sog. "Schrägstrich im Quadrat", wurde schnell zu einem unverwechselbaren Markenzeichen und gilt als Meilenstein des modernen und zeitlosen Grafikdesigns in Deutschland.
9. Empathie für den Nutzer
Ein Logo muss nicht nur dem Auftraggeber gefallen – es muss vor allem bei dessen Zielgruppe ankommen. Ein guter Logo Designer versetzt sich in die Perspektive des Endnutzers und gestaltet ein Logo Design, das intuitiv verständlich ist, das also nicht bloß ästhetisch ansprechend ist, sondern auch die Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen der Zielgruppe anspricht. Ein empathischer Designer kann sich in die Perspektive der Endnutzer versetzen, deren Erwartungen verstehen und so ein Logo gestalten, das eine tiefere Verbindung herstellt. Dies führt dazu, dass das Logo nicht nur die Marke repräsentiert, sondern auch bei der Zielgruppe Resonanz findet, Vertrauen aufbaut und die Markenbotschaft klar kommuniziert. Ohne Empathie besteht die Gefahr, dass das Design an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer vorbeigeht und seine Wirkung verliert.
Beispiel: WWF-Panda
Das Panda-Logo des World Wildlife Fund wurde bewusst gewählt, weil es weltweit als Symbol für bedrohte Tierarten verstanden wird – unabhängig von Sprache oder Kultur.
10. Nachhaltigkeit im Fokus
In einer Zeit zunehmender Umweltbewusstheit spielt nachhaltiges Design eine wichtige Rolle. Ein guter Designer berücksichtigt ökologische Aspekte in seinem Schaffensprozess.
Dieter Rams’ Prinzip: „Gutes Design ist umweltfreundlich.“
Logos sollten so gestaltet sein, dass sie ohne übermäßigen Ressourcenverbrauch reproduziert werden können (z.B., indem unnötige Farbverläufe vermieden werden).
Fazit: Bester Logo Designer - Der perfekte Mix aus Kunst und Strategie
Dein bester Logo Designer vereint Kreativität mit strategischem Denken, technisches Know-how mit Empathie sowie Liebe zum Detail mit einem Blick fürs große Ganze. Ein quasi holistischer Ansatz. Seine Arbeit geht weit über das bloße Zeichnen hinaus – er erschafft Symbole mit Bedeutung und Wirkungskraft.
Die Essenz eines guten Designers lässt sich vielleicht am besten mit den Worten von Massimo Vignelli zusammenfassen: „Styles come and go; good design is a language.“ Ein herausragendes Logo spricht diese universelle Sprache – klar, zeitlos und unverwechselbar.
Mit diesen Eigenschaften wird ein Designer nicht nur zum Künstler, sondern auch zum Problemlöser und Markenbotschafter – jemandem, der Unternehmen dabei hilft, ihre Geschichte visuell zu erzählen und ihre Werte erfolgreich zu kommunizieren.
Wir hoffen, dass wir Dir mit diesem Journal-Beitrag einige Messwerte, Hinweise und Kriterien zur Seite stellen konnten, um den für Dich besten Logo Designer zu finden.
Wenn du Fragen oder Anregungen, Ideen oder Hinweise hast, dann immer her damit. Wir sind für Dich da.